mein Aufreger der Woche ist dieser im Handelsblatt online erschienene Bericht:( er ist zwar schon vom märz, aber ich habe ihn jetzt erst entdeckt.. das sogenannte "schwarzbuch" für tiernahrung..)
DER TIERFUTTERKONZERN MASTERFOODS geht gegen den Zsolnay Verlag vor Kampf ums Schwarzbuch THOMAS LUDWIG | DÜSSELDORF Katzen würden Mäuse kaufen_ _ das ist natürlich Blödsinn, denn Katzen kaufen bekanntlich Whiskas. Wenn sie denn könnten. Davon ist zumindest Masterfoods überzeugt, Deutschlands größter Tierfutter-Hersteller, der nicht nur Whiskas sondern auch Marken wie Pedigree, Chappi, Sheba oder Frolic vertreibt. Und weil dem so ist, zieht das Unternehmen nun andere Saiten auf und gegen den Zsolnay Verlag zu Felde. Die Österreicher hatten in diesen Tagen _Katzen würden Mäuse kaufen. Schwarzbuch Tierfutter_ auf den Markt bringen wollen, aus der Feder des Publizisten und ehemaligen _Spiegel_-Redakteurs Hans-Ulrich Grimm. Nun aber wurden ausgelieferte Exemplare der ersten 6 000-er Auflage zurückbeordert, jegliche Werbung gestoppt. Der Grund: Masterfoods hat die Kampagne per einstweiliger Verfügung verhindert. Tatsächlich will Grimm in seinem Buch mit der Vorstellung aufräumen, für Deutschlands Haustiere sei das beste gerade gut genug. Aus Schlachtabfällen und Kadavern werde in Tierkörperbeseitigungsanlagen Tiermehl gewonnen, als Rohstoff für die großen Hersteller von Heimtiernahrung. Erst Aromen, Geschmacksverstärker, Konservierungs- und Farbstoffe sowie andere Zutaten aus der Kunstnahrungshexenküche machten daraus ein Menü für Haus- und Nutztiere. Schockierende Fakten, recherchiert bis ins Detail: die _kriminellen Machenschaften_ der _Tierfutter-Mafia_, ihre _fetten Gewinne_ und die _Verlierer_: _Tier und Mensch_ _ das ist der Tenor, mit dem Zsolnay Lesern das Schmökern schmackhaft machen wollte. Der Verlag steht zu den Enthüllungen: _Hunde und Katzen bekommen Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs, Schweine haben Darmprobleme, und unter Rindern breiten sich gefährliche Bakterien aus, die auch den Menschen befallen können._ 208 Seiten umfasst das Schwarzbuch Tierfutter, dessen Cover mit einer lilafarbenen Bordüre an einen Whiskas-Napf erinnert, _ offenbar 208 Seiten zu viel für den Futterhersteller Masterfoods, dem schon die paar Sätze aus der Werbung reichten. Die Aussagen seien falsch und geschäftsschädigend heißt es in der Verdener Firmenzentrale. Man verarbeite ausschließlich _Materialien von gesunden Schlachttieren, die laut amtlicher Fleischbeschau für die menschliche Ernährung tauglich sind._ Die Heimtierbranche boomt; in etwa jedem dritten Haushalt lebt ein Tier. Rund 2,1 Mrd. Euro geben Deutschlands Tierfreunde jährlich für industriell hergestelltes Futter aus. Gleichzeitig verschärfen zunehmend No-Name-Produkte den Kampf um den Kunden. Das spürt auch der zum Mars-Konzern gehörende Branchenprimus Masterfoods, der bereits eine Umstrukturierung samt Stellenabbau hinter sich hat. Ist die Empfindlichkeit deshalb gewachsen? _Nein_, sagt Masterfoods-Sprecherin Margrit Kolbe-Hopp. _Wir behalten uns grundsätzlich vor, gegen verleumderische Behauptungen vorzugehen. Bei uns ist Qualität oberstes Gebot._ Tatsächlich ist das Schwarzbuch für die Branche starker Tobac und Autor Grimm nicht irgendwer. Seit Jahren nimmt er Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelproduktion publizistisch aufs Korn, von Bio bis zu den Zusatzstoffen. Seine Bücher wurden Bestseller. Deutschlands wohl berühmtester Gastrokritiker Wolfgang Siebeck (_Die Zeit_) urteilte: _Grimm ist ein Journalist von der investigativen Sorte, und was er gründlich untersucht, das sind die Produkte der Nahrungsmittelindustrie, über die wir uns alle noch viel zu viele Illusionen machen._ Ob dieser Ritterschlag hilft? Auch der Verlag Zsolnay hat inzwischen Juristen eingeschaltet. _Wir gehen davon aus_, heißt es in der Wiener Zentrale, _dass das, was in Grimms Buch steht, stimmt._ Erscheinungstag offen.
---------------------------------------------
Die gute Nachricht: Ich habe noch ein Exemplar dieses Buches ergattert

bei ebay für 10 euro incl. versand..
grüssli silvie
